Der Nordturm wurde um 8:48 Uhr Ortszeit an mehreren Stellen der Fassade beschädigt und begann zu qualmen. Der grösste Fassadenschaden befindet sich an der Nordseite des Turms, ein weiterer an der Ostseite.
So sähe die Silhouette einer Boeing 767 massstabsgerecht vor dem Nordturm aus. Auf den ersten Blick scheint sie zum Schaden an der Fassade zu passen, aber bei näherem Hinsehen zeigt sich auf dem nächsten Bild, dass nur der gezeichnete Bereich ein Loch sein kann.
Mit Einfärbung und Aufhellung sieht es anders aus.
Der Schaden ist nur oberflächlich. Hinter dem Rauch sind die Streben der Fassade zu erkennen.
Er kann nicht von einer Boeing 767 verursacht worden sein. Wäre die Maschine tief in das Gebäude eingedrungen, hätte sie die Fassade entsprechend zerstört. Die sichtbaren Schäden sind dafür zu klein.
Der wesentliche Befund aufgrund der genauesten Bilder ist:
Etwa 70 Alubleche der Fassadenverkleidung wurden nach aussen abgesprengt.
Teilweise wurden die tragenden Stahlteile der Fassade durchtrennt. Der Spalt ist schmaler als 1 Meter. Er verläuft von links nach rechts zunächst horizontal, wird dann durch eine grössere, dunkle Stelle unterbrochen, setzt sich dann mit einer Steigung von ca. 40° fort und läuft in einen schwarzen Streifen aus. Die Breite der Schadstelle beträgt 30 m.
Die dunkle Stelle kommt durch Verfärbung oder Rauch zustande. Sie ist 6 m hoch und 3 m breit. Dahinter sind vertikale Streben erkennbar, die ebenfalls schmal durchtrennt wurden.
Eine Geschossdecke ist durchtrennt worden. Auf beiden Seiten der Unterbrechung hängen Teile von ca. 6 m Länge herunter. Die Aussenkante der Geschossdecke, die an der Fassade befestigt war, befindet sich noch immer aussen. Sie wurde nicht ins Innere hineingestossen.
Man sieht kaum noch Flammen, wenig Rauch.
Äussere Alubleche der Verkleidung sind nach aussen abgesprengt, die Stützen dahinter weitgehend intakt.
Eine Geschossdecke ist auseinander gebrochen und hängt von beiden Seiten herunter. Die Vorderkante der Decke ist noch auf Höhe der Fassade. Sie wurde nicht nach innen gestossen.
Vergleicht man die geringen Fassadenschäden mit denn eindruckvollen Feuerbällen, dann wirken die Schäden zu klein, als dass sie Folgen einer Explosion sein könnten, die sich in den Feuerbällen ausgedrückt hat. Eine Explosion, deren Feuerwolke an zwei Seiten des Gebäudes austreten, hätte dieses schwer beschädigt. Selbst wenn es zwei separate Explosionen gewesen sind, passt Feuer und Fassadenschaden wohl nicht zusammen.
Welche Erklärung gibt es dafür?
Die geringsten Interpretationsprobleme entstehen, wenn man drei Ereignisse annimmt, die direkt hintereinander stattfinden:
Pyrotechnische Effekte, die Eindruck machen, wie man sie aus dem Kino kennt.
Kleine gezielte Explosionen, die die Fassade beschädigen.
Brände und ggf. andere Quellen von schwarzen Rauchfahnen.
Die Stellen, an denen Rauch austritt, liegen weit auseinander auf verschiedenen Seiten und verschiedenen Etagen. Ein zusammenhängendes Feuer ist nicht zu erkennen. Näher liegt die Vermutung, dass es sich um verschiedene Brandherde oder andere einzelne Raucherzeuger handelt.
Die Fenster sind auch in den oberen Etagen weitgehend intakt. Daraus folgt, dass die Hitze zu gering war, um sie bersten zu lassen. Daraus folgt auch, dass die Frischluftzufuhr und die Ableitung der Rauchgase nur über relativ wenige Öffnungen erfolgte und daher für ein loderndes Feuer zu gering war.